1 Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat:
Wir heißen Kinder Gottes,
und wir sind es.
Die Welt erkennt uns nicht,
weil sie ihn nicht erkannt hat.
2 Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes.
Aber was wir sein werden,
ist noch nicht offenbar geworden.
Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden,
wenn er offenbar wird;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Österliche Sicht des Lebens
„Wozu taufen?“, so fragen heute viele junge Elternpaare, die nicht einfach einer überkommenen Tradition folgen möchten. Was die Taufe bedeutet, daran erinnert die Kirche alle Getauften besonders in der Osterzeit. Auf einen wesentlichen Aspekt machen die Worte aus dem 1. Johannesbrief aufmerksam.
Die Aufforderung „seht“ lenkt unseren Blick auf etwas, was wir leicht übersehen: Die Liebe, die Gott als der Vater Jesu uns zuwendet. Sie ist daran zu erkennen, dass wir durch die neue Geburt in der Taufe „Kinder Gottes“ werden (vgl. Joh 1,12; 3,3‑8). Wie Jesus in Wahrheit der „Sohn Gottes“ ist, von Ewigkeit her und in vertiefter Weise durch die Auferweckung von den Toten (vgl. Röm 1,3f; Apg 13,33), so erhalten die Getauften durch den Empfang des Heiligen Geistes Anteil an seiner Sohnschaft (vgl. Röm 8,15).
Sie dürfen nicht bloß wie das alte Israel und dessen Könige den Namen „Sohn“ (Gottes) tragen (vgl. Hos 1,1; Ps 2,7), sondern sind durch den göttlichen Lebensodem mit Christus verwandte Schwestern und Brüder. Die außerhalb der christlichen Gemeinde Stehenden („die Welt“) halten diese hohe Auszeichnung für eine törichte Anmaßung. Ihr mangelndes Verständnis gründet darin, dass sie Gott nicht erkennen können, der als Vater mit seinem Sohn alle liebt, die sich zu diesem bekennen. Zu dieser wahren Gotteserkenntnis befähigt uns der Auferstandene durch seinen österlich‑pfingstlichen Geist.
Durch die Anrede „Geliebte“ (so wörtlich) macht der Verfasser uns hellhörig für eine vertiefte Sicht des Nahverhältnisses zu Gott. „Jetzt“ - schon in diesem Leben - sind alle Getauften Kinder Gottes. Doch ist diese Würde noch nicht das Höchste, was Gott uns schenkt. Wie die volle Bedeutung des Getauftseins erst am Ende unseres Lebens, bei der Begegnung mit Christus, zu erfassen ist (vgl. Kol 3,3f), so wird dann auch erst sichtbar, wozu wir als Getaufte berufen sind: Gott ähnlich zu sein und ihn zu schauen, wie er ist; wir werden Anteil erhalten an seiner ewigen Herrlichkeit, an seiner ungetrübten und sich ganz verschenkenden Liebe.
Um dieses hohen Zieles willen wagt Gott es, uns das Leben und die Freiheit, ohne die es keine Liebe gibt, anzuvertrauen. Diese österliche Sicht unseres Lebens löst nicht alle Rätsel unserer Existenz in dieser Welt des Todes; sie lässt uns diese aber in einem neuen Licht sehen und gibt uns Hoffnung.
Die Broschüre ist bestens geeignet, um sie all jenen weiter zu geben, die wissen möchten, was der RSK ist. Erhältlich bei: zent@rsk-ma.at, wenn Sie kostenlose Exemplare zum Weitergeben wünschen.
Hier können Sie sich kostenlos für unseren Newsletter anmelden
Was ist der RSK?
Der Rosenkranz-Sühnekreuzzug ist eine 1947 auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges gegründete Gebetsgemeinschaft zum Erhalt des Friedens in der Welt. Gegründet wurde sie von Franziskanerpater Petrus Pavlicek in Wien. Heute gehören dem "RSK" weltweit hunderttausende Menschen in 132 Ländern an. 2022 feierte die Gebetsgemeinschaft ihr 75-jährigesBestehen mit zahlreichen Gottesdiensten und Veranstaltungen.