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„Selig, ihr Armen..."

„Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes" (Lk 6,20b)

 

Die Seligpreisungen des Evangeliums sind paradox – eine Herausforderung für den „gesunden Menschenverstand“. Für kaum eine andere gilt das mehr als für jene, die die Armen glücklich preist. Bei Lukas kann sie zusammen gelesen werden mit dem Wehe gegen die Reichen (Lk 6,24) und Matthäus fügt ein „im Geiste“ hinzu. Doch dies macht sie auf den ersten Blick nicht weniger anstößig. Marx sah darin bekanntlich eine christliche Vertröstung auf das Jenseits. Das kann es aber nicht sein, preist doch Maria in ihrem großen Magnifikat Gott als den, der die Hungrigen mit Gütern beschenkt und die Reichen leer ausgehen lässt (Lk 1,53).

 

 

Hieraus lässt sich folgern, dass es unsere Aufgabe in der imitatio Dei ist, Armut zu überwinden. Und dieses Gebot durchzieht in der Tat die ganze Bibel wie ein roter Faden. Im Alten Testament gilt Reichtum als Segen Gottes, der jedoch gerade deshalb mit den Armen zu teilen ist. Das Neue Testament ist um einiges reichtumsskeptischer. Der Mammon erscheint hier als widergöttliche Macht (Mt 6,24) und das ewige Heil der Reichen prekär (Mk 10,25).

 

Die kritische Haltung Jesu gegenüber dem Zehent der Pharisäer zielt auf ein Mehr an Großzügigkeit bei seinen Jüngern und Jüngerinnen, nicht auf ein Weniger (Mt 5,17)! Vor allem aber ist die Person Jesu, der göttlich aus der Fülle und dem Reichtum Gottes leben könnte, aber in allem uns gleich und arm wurde (Phil 2,5-9), eine bleibende Quelle der geistigen Inspiration. Die innere Verbundenheit mit ihm relativiert alle irdischen Güter, vor allem die materiellen durch die Freude des Evangeliums (so der Titel des ersten Apostolischen Schreibens von Papst Franziskus). Dies lebte vor allem der heilige Franziskus vor und stellte es in seiner Krippenszene auch erstmals dar.

 

Einmal hörte ich zufällig an einem Tag drei Predigten dazu. Sie alle wichen dem Thema aus. Jesu gehe es keineswegs um eine Kritik am Reichtum, sondern nur darum, dass man nicht an Gütern hänge. Eine derartige spiritualistische Deutung entspricht nicht dem Evangelium. Mit ihr macht man es sich eindeutig zu einfach.

Das Ethos des Christentums ist sozialkritisch und universal.[1] Die praktische Umsetzung dieser Botschaft war zu jeder Zeit eine zentrale Herausforderung.

 

Menschen hängen immer und überall am Reichtum. Die Begrenzung des Konsums war nie und nirgends einfach. Immer gab es daher Orden, die dies in Erinnerung riefen, die mittelalterlichen Bettelorden oder die Gemeinschaften von Charles de Foucauld heute. Sie führten ein Leben in Solidarität mit den Armen im Vertrauen auf eine göttliche Vorsehung, die alles zum Leben Notwendige schenkt (Mt 6,28). Doch nicht nur Ordenschristen sondern alle Getauften sind zu einem genügsamen Lebensstil, einem achtsamen Umgang mit den Gütern in Dankbarkeit gerufen.

 

Elend bleibt Elend, das es zu beseitigen gilt. Freiwillig und bewusst gelebte Armut kann jedoch ein Tor zur geistigen Freiheit in der Nachfolge Jesu öffnen. Gerade in Wohlstandsgesellschaften sehnen sich Menschen nach einem derartigen christlichen Zeugnis, umso mehr als Konsumverzicht aus sozialen wie ökologischen Gründen heute global geboten ist. Wir müssen, so Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ (2015), die Klage einer Schöpfung, die durch Überkonsum zerstört wird, ebenso wie die Klage der Armen hören (LS 49). Die Sustainable Development Goals (SDG’s) der Vereinten Nationen (2015) nennen als ihr oberstes Ziel gleichfalls die Überwindung extremer Armut bis zum Jahr 2030.

 

Man mag skeptisch sein, doch tragen solche Ziele zur globalen Bewusstseinsbildung in der Armutsbekämpfung bei. Das ist gerade angesichts schwerwiegender Rückschläge durch die Coronapandemie höchst bedeutsam. Das Elend von 10 Prozent der Weltbevölkerung (etwa 800 Millionen Menschen!) ist angesichts des Weltreichtums ein Skandal.[2] Ein Zehent der Reicheren würde locker reichen, um ihn zu beseitigen! Entwicklungshilfe für die ärmsten Länder stellt eine zentrale Forderung der Gerechtigkeit dar, ebenso wie die Unterstützung jener Armen, die weltweit unter Obdachlosigkeit, prekären Arbeitsbedingungen, modernen Formen der Sklaverei u. ä. m. leiden.

 

Die Kirche als karitative Großmacht ist hier ebenso gefordert wie jeder einzelne und die staatlichen Institutionen. Die Seligpreisung der Armen stellt keine Seligpreisung der Armut dar. Sie ist eine eschatologische Heilszusage und ein dringlicher Aufruf an alle jene, die zu ihrer Beseitigung beitragen können. In dieser Spannung ist sie immer wieder neu zu meditieren. Es liegt an uns, den Fragen nach Genügsamkeit, Maßhaltung und Verzicht im Umgang mit materiellen Gütern nicht auszuweichen. Wir können dadurch eine neue innere Freiheit entdecken, die uns Gott näherbringt und die Freude des Evangeliums erfahrbar macht. Damit gilt es täglich neu in der jeweiligen Lebenssituation zu experimentieren.

 

Ingeborg Gabriel ist emeritierte Professorin für Sozialethik

an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien

 

Dieser Artikel ist bereits in der Herbstausgabe 2021 des Pfarrblattes der Dompfarre St. Stephan erschienen und wurde mit einigen Ergänzungen von der Autorin unserer Zeitschrift zur Verfügung gestellt.

 

© Fotos: Rupprecht/kathbild.at (zwei Querformat-Fotos)

Hochformat: Liza Summer from Pexels

 


[1] Zur frühchristlichen Zeit vgl. die Studie von Peter Brown: Einen Schatz im Himmel. Der Aufstieg des Christentums und der Untergang des römischen Weltreichs (2018).

[2] Für ein besseres Verständnis von Armut vgl. die gut lesbare Studie der Nobelpreisträgerin Esther Duflo, Poor Economics (2019), die neue Wege zur Armutsbekämpfung zeigt.

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Der Rosenkranz-Sühnekreuzzug ist eine 1947 auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges gegründete Gebetsgemeinschaft zum Erhalt des Friedens in der Welt. Gegründet wurde sie von Franziskanerpater Petrus Pavlicek in Wien. Heute gehören dem "RSK" weltweit hunderttausende Menschen in 132 Ländern an. Im heurigen Jahr 2022 feiert die Gebetsgemeinschaft ihr 75-jähriges Bestehen mit zahlreichen Gottesdiensten und Veranstaltungen.

 

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