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Tabernakel und Ewiges Licht

Ein starkes und nie mehr vergessenes religiöses Erlebnis meiner Kindheit wurde mir geschenkt, als ich eine Krankenhauskapelle betrat, die von geistlichen Schwestern betreut wurde.

 

Es war vielleicht im Jahr 1941. Die Kreuzschwestern wurden in der Krankenpflege des öffentlichen Spitals meiner Heimatstadt dringend gebraucht, und daher war auch die Kapelle von den Machthabern nicht geschlossen worden. Blumen, brennende Kerzen, besticktes weißes Linnen und ein Duft von Weihrauch ließen das Kind, das ich damals war, den Kapellenraum als ein Stück einer anderen, geheimnisvollen und schönen Welt erfahren. Wahrscheinlich war eben das Allerheiligste in der Monstranz zur Anbetung durch die Schwestern und einige der ihnen anvertrauten Kranken ausgesetzt. Was ist es denn, das hier mit soviel verschwenderischer Liebe umgeben wird? – so ungefähr fragte ich mich und vielleicht auch meine Mutter, die mich in die Kapelle begleitet hatte.

 

Jesus Christus in der Gestalt des Brotes wird nicht nur in der Kommunion empfangen, damit der so beschenkte Mensch selbst langsam alles Widerspenstige in sich verwandeln lasse und zum Brot für das Leben der Welt werde. Seit langem gibt es in der katholischen Kirche den Brauch, betend einzukehren vor dem Tabernakel, wo Christus in der Gestalt des Brotes gegenwärtig ist, damit Kranken und Sterbenden jederzeit diese heilige Speise als Wegzehrung gereicht werden kann. Christus ist gegenwärtig. Er wartet dem entgegen, der müde und verzagt kommt, um Stärkung und Tröstung zu empfangen. Jenem auch, der liebend kommt, um anzubeten und zu sagen: „Herr, da bin ich!“ Seither sind die katholischen Kirchen Orte einer spezifischen Gegenwart Gottes in seinem Sohn.

 

Gott ist zwar allgegenwärtig, aber um des Menschen willen, der seine Geschichte und seine Grenzen hat, werden bestimmte Orte Anlass zu einer unverwechselbaren Begegnung zwischen Gott und Mensch. „Dies ist ein bewohnter Ort“, schrieb der evangelische Prior von Taizé, Roger Schutz, über die dortige katholische Dorfkirche, vor deren Tabernakel er lange zu beten pflegte.

Solche bewohnten Orte sind Quellgründe beständiger spiritueller Erneuerung für einzelne und für Gemeinden von Christen.

 

Vor dem Tabernakel brennt ein beständiges, ein so genanntes „Ewiges“ Licht. Es zeigt dem in die Kirche Eintretenden an, dass Christus sakramental gegenwärtig ist. Es lädt ihn ein, Jesus durch das Beugen der Knie zu grüßen. Das leise flackernde Licht ist auch ein Symbol für die langsam sich mindernde Unruhe im Herzen des aus dem Alltag kommenden Beters, und es brennt stellvertretend für die Beter, wenn die Kirche leer ist. Fromme Menschen geben vielerorts eine Spende für die Kosten dieses Lichtes und ahmen so jene Frau im Evangelium nach, die in liebender Verschwendung mit einer Fülle kostbaren Nardenöls die Füße Jesu gesalbt hat. In einer kleinen Pfarre ohne Priester am Ort entdeckte ich, dass das Ewige Licht dort nach dem Sonntagsgottesdienst jeweils sogleich ausgelöscht wird. Auf solcher Sparsamkeit wird wohl wenig Segen ruhen, und der Brunnen zur Unterstützung armer Menschen wird deshalb nicht reichlicher fließen.

 

Die Anbetung ist ein Gradmesser der Liebe zu Gott und so auch zu den Menschen. Wenn die Tabernakel leer und die Orte der eucharistischen Anbetung öde werden, wird es kälter in einem Land, in einer Gesellschaft. Kirchen, die zum Konzerthaus oder zur Ruine geworden sind, stimmen sogar fühlsame Nichtglaubende traurig. Wer die Lichter vor den Tabernakeln am Brennen erhält, hilft verhindern, dass Liebe erlischt.

Bischof Egon Kapellari

entnommen aus: Heilige Zeichen, Styria

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