Päpstliche Orden für Traude Gallhofer und Thomas Bogensberger
Die Vorsitzende des "Rosenkranz-Sühnekreuzzuges" (RSK), Traude Gallhofer (81), und der langjährige ORF-Redakteur und Regisseur Thomas Bogensberger (66) sind mit päpstlichen Orden geehrt worden. Gallhofer wurde als "Dame des Silvesterordens" ausgezeichnet, Bogensberger mit dem "Ritterkreuz des Silvesterordens". Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und Kardinal Christoph Schönborn überreichten die Orden im Rahmen einer Feierstunde am Dienstag im Wiener Erzbischöflichen Palais. Unter den zahlreichen Gästen waren der frühere St. Pöltner Bischof Klaus Küng, Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka, die Leitern der Religionsabteilung im ORF, Barbara Krenn, und der Geistliche Assistent des RSK, P. Elias van Haaren.

"Traude Gallhofer war und ist die gute Seele der Gebetsgemeinschaft", betonte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Franz Lackner, der wie Kardinal Schönborn Protektor der RSK-Gebetsgemeinschaft ist, in seiner Laudatio. Neben dem Gründer des RSK, P. Petrus Pavlicek (1902-1982), und seinem Nachfolger und langjährigen geistlichen Leiter P. Benno Mikocki (1932-2023) sei Gallhofer eine von den "drei tragenden Säulen der Gebetsgemeinschaft". Der Salzburger Erzbischof erinnerte daran, dass der aus dem Krieg heimgekehrte Franziskanerpater Pavlicek 1946 in Mariazell die Eingebung erhielt: "Tut, was ich euch sage, und ihr werdet Frieden haben." Dieses Wort habe der RSK-Gründer als einen "Gebetsauftrag" gedeutet und umgesetzt.
In Folge dessen kam es zu regelmäßigen Sühneandachten und großen Gebetsprozessionen, an denen Traude Gallhofer schon als fünfjähriges Kind an der Hand ihrer Mutter teilnahm und dann immer mehr in die Gebetsgemeinschaft hineinwuchs. An der Seite von Pater Mikocki organisierte sie jahrzehntelang die großen Maria Namen-Feiern in der Wiener Stadthalle - "nie nervös, oder aufgeregt, obwohl alles über ihren Tisch gegangen ist".
Welt braucht Gebet für Frieden
"Heute wird wieder aufgerüstet", sagte Erzbischof Lackner betroffen angesichts der weltweiten Krisen und betonte: "Wir, die ganze Welt, braucht das Gebet um Frieden. Beten wir den Rosenkranz für den Frieden in der Welt."
Seit der Gründung des "Rosenkranz-Sühnekreuzzuges" 1947 haben sich mehr als 2,32 Millionen Menschen auf der ganzen Welt bereit erklärt, aktiv in der Gebetsgemeinschaft mitzutun. Aktuell gibt es rund 300.000 Mitglieder weltweit. Die Mindestanforderung für ein Mitglied ist es, täglich wenigstens ein Gesätzchen des Rosenkranzes zu beten in den großen Anliegen von Kirche und Welt. Seit 2015 ist Traude Gallhofer Vorstandsvorsitzende der Gebetsgemeinschaft.

Dank für über 1.000 ORF-Gottesdienstübertragungen
In seiner Laudatio für Thomas Bogensberger ging Kardinal Schönborn auf die Bedeutung von Gottesdienstübertragungen im ORF ein: Bis zu einer Million Menschen feierten regelmäßig an Sonn- und Feiertagen im ORF-Radio, -Fernsehen und -Internet in Österreich mit, sagte der emeritierte Wiener Erzbischof. Damit werde deutlich "welche Kraft im Gottesdienst, in der Eucharistiefeier liegt, die für Gläubige Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens ist".
Als langjähriger Leiter und Regisseur von Gottesdienstübertragungen sei Bogensberger "insgesamt bei rund 1.000 Gottesdienstübertragungen maßgeblich eingebunden oder letztverantwortlich" gewesen, hob der Kardinal hervor. Dass diese Gottesdienste nicht nur ausgestrahlt wurden, sondern auch "Ausstrahlung" haben, sei dem Wirken Bogensberger zu verdanken.
Immer wieder habe dieser bei Schulungen und im Gespräch mit den Übertragungsgemeinden auf fünf essenzielle Punkte hingewiesen. Demnach lebe eine gelingende Gottesdienstübertragung vom inspirierenden Wort, berührender Musik, einem erhebenden Kirchenraum, einer lebendigen Gemeinde und von einer sorgfältigen Vorbereitung aller Beteiligten.
Großmeister der mystagogischen Bildregie
Hinzu komme eine Gabe, die über die jene Person verfügen soll, die bei einer Gottesdienstübertragung die Regie führt. Im Unterschied zu den meisten TV-Übertragungen gehe es bei einer Gottesdienstübertragung nicht bloß um ein Zeigen des Sichtbaren, so der Kardinal. Die eigentliche Herausforderung sei, dass bei der Messe das Wesentliche unsichtbar bleibe. Es aber sichtbar und spürbar für die Mitfeiernden zu machen, sei das Ziel einer "mystagogische Bildregie". Schönborn wörtlich: "Mystagogische Bildregie versucht durch sichtbare Motive Gottes unsichtbare Gegenwart zu vermitteln. Und darin ist Herr Bogensberger ein Großmeister."
Unter den zahlreichen Projekten und Großereignissen in die Bogensberger involviert war - so wurde dieser vom ORF beim Besuch von Papst Benedikt XVI. 2007 in Österreich mit der Gesamtleitung der Übertragungen aller Stationen betraut - erwähnte der frühere Wiener Erzbischof und langjährige Medienbischof die Zeit der Corona-Pandemie. Während des ersten Lockdowns habe er, Schönborn, alle Gottesdienste von Palmsonntag bis Ostersonntag 2020 im menschenleeren Stephansdom gefeiert - mit Bogensberger als Regisseur. Die damaligen Übertragungen und die seither stark angestiegene Zahl an Gottesdiensten auf ORF III seien nicht zuletzt "der außerordentlichen Professionalität und Hingabe von Herrn Bogensberger zu verdanken".

Die Feier endete mit dem Lied "Schutzfrau Österreichs , das von Pater Pavlicek getextet wurde. Namens der Ausgezeichneten ergriff Gallhofer das Schlusswort: Die Ehrung sei nicht nur "eine große Freude und ein Zeichen der Wertschätzung", sondern vor allem "ein Auftrag, sich für Jesus Christus und seine Kirche einzusetzen".
Quelle: www.kathpress.at
© alle Fotos: Paul Wuthe/kathpress.at
Die RSK-Familie gratuliert Frau Traude Gallhofer von Herzen und in großer Dankbarkeit zu dieser hohen Auszeichnung!
