Für Sie persönlich /304
Ein etwas ungewöhnliches Titelbild. Es stellt keine Krippe dar, sondern zeigt einen Ausschnitt des Krippenspiels des heiligen Franziskus von Assisi in Greccio im Jahr 1223. Franziskus wollte sich selber in die Menschwerdung Jesu vertiefen und überlegte, wie er diese auch den Menschen sinnenhaft besser näher bringen könnte. Franziskus war innerlich von diesem großen Geheimnis bewegt, das er zugleich als den Beginn der Passion Jesu erkennt: Der erhabene Gott liefert sich aus freiem Willen dem menschlichen Dasein aus, der Allmächtige wird ein zerbrechliches Kind.
Advent, Vorbereitung auf das heilige Weihnachtsfest, auf das Kommen Jesu in unsere Welt. In dieser Zeit berühren die erschütternden Worte aus dem Johannesevangelium: „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11).
P. Petrus, der Gründer unserer Gebetsgemeinschaft, sagte einmal zu dieser Bibelstelle: „Wie steht es bei mir? Nehme ich Jesus auf? Bereite ich ihm einen Platz in meinem Herzen?“
Jesus kommt auch in jeder heiligen Messe, in der heiligen Kommunion zu uns, nicht nur zu Weihnachten. Gerade in stillen adventlichen Tagen wäre es wertvoll, sich darüber einmal Gedanken zu machen.

In dieser Ausgabe unserer Zeitschrift finden Sie einen ausführlichen Bericht über die Maria Namen-Feier auf den Seiten 10 bis 15 mit der gesamten Botschaft des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM. Es sind ernste Worte, die uns auch die Dringlichkeit des Gebetes um den Frieden bewusst machen. Erst kürzlich sagte Papst Leo XIV: „Den Regierenden sage ich erneut: Hört auf die Stimme eures Gewissens! Die scheinbaren Siege, die mit Waffen errungen werden und Tod und Zerstörung säen, sind in Wirklichkeit Niederlagen und bringen niemals Frieden und Sicherheit! Gott will keinen Krieg, er will Frieden, und er unterstützt diejenigen, die sich bemühen, aus der Spirale des Hasses auszubrechen und den Weg des Dialogs zu beschreiten.“
In unserer Gebetsgemeinschaft beten wir um den Frieden im eigenen Herzen, in den Familien, in der Gesellschaft und in der Welt. Friede fängt im Kleinen, bei jedem von uns an. Wenn ich im Frieden bin, kann ich diesen ausstrahlen, auch an die Mitmenschen weitergeben. Und wenn viele Menschen dies tun, sich jeden Tag darum bemühen, könnte es in der Welt besser werden. Es sind oft Kleinigkeiten, die uns aus der Ruhe bringen; wenn wir diese gelassen hinnehmen, dann ersparen wir uns viel Ärger und schonen dabei auch unsere Nerven.
Zwei Worte, die immer wieder in den Medien zu finden sind: „Krieg und Friede“. Diese bewegen viele Menschen. Beten und bitten wir gemeinsam, dass den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern Einhalt geboten wird und die kommenden weihnachtlichen Tage, aber auch das neue Jahr friedvoller werde, in der Familie und in der Welt.
Das ist mein Wunsch für Sie!
Traude Gallhofer
für den Vorstand des RSK
Die Printversion können Sie unter zent@rsk-ma.at gerne anfordern.
Die Gebetsgemeinschaft des RSK steht unter der Patronanz von Kardinal Christoph Schönborn, Wien, und Erzbischof Franz Lackner, Salzburg
