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Psalmen – Gebete auf dem Weg /Teil 8

"Hoffe auf den HERRN, sei stark und fest sei dein Herz" (Ps 27,14)

Untewegs als Pilger der Hoffnung

 

 

Spes non confundit! „Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ – unter dieses Leitmotiv hat der am Ostermontag verstorbene Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 gestellt. Dieses Motto ist dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom entnommen. Darin ermutigt der heilige Paulus die Gläubigen zu Ausdauer und Geduld. Wer in der Bedrängnis des Alltags treu zu Christus steht, findet eine Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt. Denn sie gründet in der göttlichen Liebe.

 

 

Psalm 27 als Ermutigung zur Hoffnung

 

Von einer Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt, wissen auch zahlreiche Psalmen, darunter auch Psalm 27.1 In diesen Gebeten bringen Beterinnen und Beter ihre Nöte, Ängste und Bedrängnisse vor Gott, aber auch ihre Sehnsucht nach Gottesnähe wie nach Versöhnung und Frieden unter den Menschen. Psalm 27 gehört zur Sammlung der Davidspsalmen, wie die Überschrift „von David“ zeigt. Er gliedert sich nach der Überschrift in drei Abschnitte von ungleicher Länge. Ein erster Abschnitt (V 1–6) gibt sich als Dank- und Vertrauenspsalm zu erkennen. Ihm folgt in den Versen 7–13 ein eindringliches Bittgebet. Den Abschluss bildet der Schlussvers, der dazu ermutigt, die Hoffnung ganz auf den Herrn zu setzen.

 

 

"Der HERR ist mein Licht und mein Heil" (V 1-6)

 

Der erste Abschnitt, ein Dank- und Vertrauenspsalm, ist mit dem Tetragramm2, dem Gottesnamen JHWH, gerahmt: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil“ (V 1) – „Dem Herrn will ich singen und spielen“ (V 6). Der Beter spricht Gott nicht direkt an, sondern er bezeugt dessen machtvolle Größe und sein Wirken. Inmitten großer Bedrängnisse, ausgedrückt in Kriegsbildern, setzt der Beter sein ganzes Vertrauen auf Gott.

 

 

"Vor wem sollte ich mich fürchten?" (V 1)

 

1          Der Herr ist mein Licht und mein Heil:

            Vor wem sollte ich mich fürchten?

            Der Herr ist die Zuflucht meines Lebens:

            Vor wem sollte mir bangen?

 

Mit einem doppelten Bekenntnis zu JHWH beginnt der Beter sein Gebet. Es ist ein Bekenntnis zu dem Gott, der Mose am brennenden Dornbusch seinen Namen offenbart und den unterdrückten Kindern Israels seine Nähe und sein rettendes Handeln kundgetan hat (vgl. Ex 3,14). Diesem Retter-Gott vertrauen sich auch die Beter des Psalms an. Eindrucksvolle Bilder – „mein Licht“, „mein Heil“, „Zuflucht meines Lebens“ – umschreiben, was Gott für sie bedeutet. Das Licht als erstes Geschöpf Gottes (Gen 1,3–5) vertreibt Finsternis und Dunkel und kündigt Gottes neue, gute Schöpfung an. In Zeiten des Unheils und der Unterdrückung wird „Licht“ zum Bild für die heilschaffende Gegenwart Gottes.3 Deshalb nennt der Beter Gott auch „mein Heil“. Die hebräische Wortwurzel jesch`a „Heil“ findet sich auch im Namen „Jesus“, in dem das rettende Handeln Gottes ganz menschliche Person geworden ist. Hinter dem Ausdruck „Zuflucht meines Lebens“ steht das Bild einer Fluchtburg oder Zitadelle. Bei feindlichen Angriffen ziehen sich die Bewohner hinter die bergenden Mauern zurück. Auch dies bedeutet Gott für den Beter: Schutz und Sicherheit. Deshalb braucht ihn nichts zu schrecken und zu ängstigen.4 So wird das Gottvertrauen zum tragenden Fundament für das ganze Leben mit all seinen Kämpfen.

 

 

"Mein Herz wird nicht verzagen (V 3)

 

2          Dringen Böse auf mich ein,

            um mein Fleisch zu verschlingen,

            meine Bedränger und Feinde;

            sie sind gestrauchelt und gefallen.

3          Mag ein Heer mich belagern:

            Mein Herz wird nicht verzagen.

            Mag Krieg gegen mich toben:

            Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.

 

Von diesen Kämpfen sprechen die Verse 2–3. „Böse“ und „Bedränger“ treten als Existenzvernichter („mein Fleisch verschlingen“) auf. „Feinde“, ein „Heer“, das sein Kriegslager aufschlägt, ja „tobender Krieg“ gegen den Beter: all das sind Bilder für eine umfassende Bedrohung, vor der jeder verzagen muss, wenn er allein auf menschliche Hilfe baut. Getragen vom Gottvertrauen kann der Beter selbst in extremer Not sagen: „Mein Herz wird nicht verzagen … Ich bleibe voll Zuversicht.5 (V 3).

 

"Die Freundlichekit des HERRN schauen" (V 4-6)

 

4          Eines habe ich vom Herrn erfragt,

            dieses erbitte ich:

            im Haus des Herrn zu wohnen

            alle Tage meines Lebens,

            die Freundlichkeit des Herrn zu schauen

            und nachzusinnen in seinem Tempel.

5          Denn er birgt mich in seiner Hütte am Tag des Unheils;

            er beschirmt mich im Versteck seines Zeltes,

            er hebt mich empor auf einen Felsen.

6          Nun kann sich mein Haupt erheben

            über die Feinde, die mich umringen.

            So will ich Opfer darbringen in seinem Zelt, Opfer mit Jubel;

            dem Herrn will ich singen und spielen.

 

Den Bildern der feindlichen, kriegerischen Bedrohung (V 2–3), stehen in V 4–6 Bilder der Hoffnung und des Schutzes gegenüber, die alle mit dem Tempel verbunden sind. So ist vom „Haus des Herrn“ und von „seinem Tempel“ die Rede, von „seiner Hütte“ und dem „Versteck in seinem Zelt“. Im Hintergrund mag die Erfahrung eines Besuchs im Heiligtum stehen, doch sind die Aussagen auch in einem übertragenen Sinn zu deuten. Gott selbst ist dieser rettende und beschützende Ort. Mit ihm will der Beter immer – „alle Tage meines Lebens“ – verbunden sein. Hier begegnet er der „Freundlichkeit des Herrn“ (V 4; vgl. Titus 3,4). Verborgen und behütet vor den Feinden, die sein Leben vernichten wollen, kann er aus der Kraft Gottes heraus den Sieg erringen und Gott im Opfer des Lobes alle Ehre erweisen. Gott selbst, dem er vertraut, gibt ihm inmitten aller Gefahr die Grundmelodie seines Lebens vor.

 

 

"Höre, HERR, meine Stimme ... sei mir gnädig!" (V 7-13)

 

Im zweiten Abschnitt, V 7–13, ändert sich die Kommunikation. In einer eindringlichen Bitte wird Gott direkt angerufen (V 7–9.10–11). Eine Ausnahme bilden die Reflexionen in V 10 und 13. Auch dieser zweite Abschnitt ist mit dem Tetragramm gerahmt: V 7: „Höre, Herr, meine Stimme, wenn ich rufe“ – V 13: „zu schauen die Güte des Herrn im Land der Lebenden.“

 

7          Höre, Herr, meine Stimme, wenn ich rufe;

            sei mir gnädig, und gib mir Antwort!

8          Mein Herz denkt an dich:

            Suchet mein Angesicht!

            Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.

9          Verbirg nicht dein Angesicht vor mir;

            weise deinen Knecht im Zorn nicht ab!

            Du wurdest meine Hilfe.

            Verstoß mich nicht, verlass mich nicht,

            du Gott meines Heils!

10        Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen,

            der Herr nimmt mich auf.

11        Zeige mir, Herr, deinen Weg,

            leite mich auf ebener Bahn wegen meiner Feinde!

12        Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis;

            denn falsche Zeugen standen gegen mich auf und wüten!

13        Ich aber bin gewiss, zu schauen

            die Güte des Herrn im Land der Lebenden.

 

Die Kriegsbilder aus V 2–3 weichen Bildern aus dem Bereich der Rechtsprechung. Offensichtlich wird der Beter zu Unrecht angeklagt. V 12 spricht von „gierigen Gegnern“, von „falschen Zeugen“ und „Gewaltzeugen“6. Erneut stehen den Bildern des Gerichtsprozesses Bilder des Lebens aus der Tempelwelt gegenüber. Deshalb die flehentliche Suche nach Gottes Nähe: „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen“ (V 8). In zwei Reflexionen, die über die Bitten hinausgehen, bekennt der Beter ein weiteres Mal, was Gott für ihn bedeutet: Bei Gott findet er Bergung, mehr als bei Vater und Mutter (V 10; vgl. Jes 49,14f). Der abschließende V 13, ursprünglich auf Rettung vor den Feinden bezogen, ist in der Spätzeit des Alten Testaments wohl als Hoffnung über den Tod hinaus zu verstehen: „Ich aber bin gewiss, zu schauen die Güte des Herrn im Land der Lebenden.“

 

 

"Hoffe auf den HERRN!" (V 14)

 

Vers 14 beschließt das Gebet mit der eindringlichen Mahnung, die Hoffnung ganz auf den Herrn zu setzen.

 

14        Hoffe auf den Herrn,

            sei stark und fest sei dein Herz!

            Und hoffe auf den Herrn!

 

Nicht nur das Tetragramm, auch der Aufruf zur Hoffnung rahmt diesen Schlussvers. Hinter dem hebräischen Aufruf qawweh „hoffe“ steht die Vorstellung einer ausgespannten Messschnur (qaw). Die doppelte Aufforderung ermutigt dazu, ganz auf JHWH, auf den Retter-Gott hin ausgespannt, ausgerichtet zu sein, in der vertrauensvollen Erwartung seines Handelns.

Die Ermutigung „sei stark und fest sei dein Herz“ erinnert an die Amtseinführung des Josua in der Nachfolge des Mose (Jos 1,5b–9). Im Vertrauen auf Gott kann Josua, gefestigt im Herzen, seine Aufgabe erfüllen und Israel in das verheißene Land führen.

Als Pilger der Hoffnung sind auch die Gläubigen in diesem Heiligen Jahr dazu eingeladen, stark und mutig zu sein und in Zuversicht und Gottvertrauen den Weg des Glaubens zu gehen, um mit Jesus dem kommenden Reich Gottes entgegenzugehen.

 

Prof. Dr. Franz Sedlmeier, Universität Augsburg

 

Nächste Nummer:

„Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34,15)

Dem Frieden Raum geben

 

 

 

Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen: Röm5,1-5

"Spes non confundit" (Röm 5,5)

1 Gerecht gemacht also aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. 2 Durch ihn haben wir auch im Glauben den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. 3 Mehr noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. 5 Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen (spes autem non confundit); denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

 

Amtseinführung des Josua, Jos 1,5b-9:

5b Wie ich mit Mose war, will ich auch mit dir sein. Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht. 6 Sei mutig und stark! Denn du sollst diesem volk das Land zum Besitz geben, von dem du weißt: Ich habe ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben. 7 Sei ganz mutig und stark und achte genau darauf, dass du ganz nach der Weisung handelst, die mein Knecht Mose dir gegeben hat! Weich nicht nach rechts und nicht nach links davon ab, damit du Erfolg hast überall, wo du unterwegs bist! 8 Über dieses Buch der Weisung sollst du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, genauso zu handeln, wie darin geschrieben steht. Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben. 9 Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der HERR; dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.

 

 

 

[1] Vgl. etwa Ps 27,14; 33,20f; 37,9.34; 40,2f („Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.“); 62,6f; 71,5f; 130,5f; 146,5.

[2] Tetragramm meint die vier Buchstaben des göttlichen Namens Jhwh, der aus Respekt und Ehrfurcht im Judentum nicht ausgesprochen wird. Die fehlenden Vokale suchen dem Rechnung zu tragen.

[3] Vgl. Jes 9,1: „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“ Grund für dieses Aufscheinen des Lichtes ist die Geburt des messianischen Kindes (9,5: „Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt.“). Vgl. auch Jes 60,1–2: „Steh auf, werde licht, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht strahlend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht strahlend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.“

[4] Vgl. dazu das bekannte Gebet von Theresa von Avila, Nada te turba: „Nichts soll dich ängsten, nichts soll dich quälen;  wer sich an Gott hält, dem wird nichts fehlen. Nichts soll dich ängsten, nichts soll dich quälen: Dich trägt Gott. Amen.“

[5] „Voll Zuversicht“ (Einheitsübersetzung) heißt im Hebräischen wörtlich: „ich bin ein Vertrauender.“

[6] Die Einheitsübersetzung umschreibt den Ausdruck „Gewaltzeugen“ nur ungenau: „und wüten“. Das verwendete hebräische Wort chamas bedeutet „Gewalttätigkeit“.

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