11 Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden,
sollen sprechen von deiner Macht,
12 den Menschen deine machtvollen Taten verkünden
und den herrlichen Glanz deines Königtums.
13 Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten,
deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.
Weil Menschen Gott nicht verstehen und nicht mehr an ihn glauben, fühlen sie sich ermächtigt, unbequemes werdendes oder angeblich unwertes Leben zu beseitigen. Gegen eine solche fatale Einstellung ist es unerlässlich, wieder in überzeugender Weise von Gott, dem alleinigen Herrn des Lebens, zu sprechen. Auf diese Aufgabe verweisen uns unter anderem die Verse aus einem der jüngsten Psalmen.
Hier werden „alle Werke“ (Geschöpfe) aufgerufen, Gott (JHWH) zu „danken“. Ein erster Grund liegt darin, dass sie ihre Existenz nicht sich selbst oder dem Zufall verdanken, sondern dem Schöpfer des Alls. Wer dieser ist, vermögen wir Menschen nie zu erfassen: „Seine Größe ist unerforschlich“ (V 3). Die Weisen aller Zeiten haben viel darüber nachgedacht und immer wieder die Grenzen ihres Verstehens eingestanden.
Die Angehörigen des auserwählten Volkes („deine Frommen“) sind darüber hinaus aufgefordert, ihn zu „preisen“, indem sie die „Herrlichkeit“ (das Lichtvolle) seiner königlichen Macht rühmen und seine Taten „verkünden“. So tun es Juden besonders beim Pesach und in der folgenden Woche. Sie erzählen und erinnern an JHWHs Rettungstat beim Auszug aus Ägypten, die für sie zugleich zeichenhafte Vorwegnahme der endzeitlichen Erlösung ist. Angesichts schwerster Prüfungen haben Angehörige ihres Volkes zwar oft mit Gott gehadert, nicht aber aufgehört - im Wissen um die Grenzen eigenen Versehens und im Vertrauen auf sein Wort -, zu ihm und von ihm zu sprechen. Im Glauben an seine Zusagen hoffen gläubige Juden bis heute, dass Gott sich in Zukunft als der wahre, gerechte und gütige König aller Menschen erweisen und die Hoffnung auf einen ewigen Schalom (Frieden und Heil) erfüllen wird.
Die Christen haben von Israel den Glauben an JHWH, den Schöpfer und Retter aller Menschen, übernommen und singen in ihrer Liturgie die alten Psalmen. Sie werden dadurch angeleitet, an Gottes Großtaten zu erinnern und diese betend allen Menschen zu verkünden. Für sie ist die Auferweckung des Gekreuzigten Gottes größte Tat. Sie erweist Gott als Herrn über den Tod und lässt sein Schweigen zum Leiden der Menschen wie zum Sterben seines eigenen Sohnes in einem neuen Licht sehen, mag es unserem Verstand noch so unbegreiflich bleiben.
Offb 21,1-5a
1 Ich, Johannes, sah einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr.
2 Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem,
von Gott her aus dem Himmel herabkommen;
sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat.
3 Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen!
Er wird in ihrer Mitte wohnen,
und sie werden sein Volk sein;
und er, Gott, wird bei ihnen sein.
4 Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:
Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.
Denn was früher war, ist vergangen.
5a Er, der auf dem Thron saß, sprach:
Seht, ich mache alles neu.
Was wird aus unserer Erde?
Mit Recht sorgen sich viele um die Zukunft unserer Welt und wenden sich gegen Umweltverschmutzung, willkürliche Zerstörung der Natur und Energievergeudung. Allerdings können alle diese Bemühungen auf Dauer nicht verhindern, dass - nach Aussage der Naturwissenschaft - eines Tages diese Erde wie jedes Leben zu bestehen aufhört. Wenn die Bibel vom Untergang der Welt spricht, tut sie dies aus anderen Überlegungen.
Für sie steht der Gedanke im Vordergrund: Diese Welt ist in die Sünde der Menschen verstrickt (wir sagen „verunstaltet“, vgl. Gen 3,17ff; Röm 8,20); sie ist zum Ort dämonischer Kräfte geworden (vgl. das „Tier aus dem Meer“ Offb 13,1) und ist beherrscht durch die in der Antike als Sitz überirdischer Kräfte geltenden Himmelskörper. „Entmythologisiert“ sind die biblischen Schilderungen des „Weltuntergangs“ darum letztlich Bilder von Gottes Gericht über alles Böse (vgl. Offb 20,11-15).
Schon im Alten Bund kündeten die Propheten als Zeichen des Sieges Gottes die Schaffung einer neuen Welt an (Jes 65,17; 66,22). Die Christen griffen diese Verheißung auf und sprechen seit der österlichen Schöpfungstat an Jesus Christus von „neuer Schöpfung“ (2 Kor 5,17): Wie Gott den Gekreuzigten leibhaftig auferweckte, so wird er auch die ganze Welt nach der Überwindung des Bösen (Offb 20,11-15) durch seinen Lebensodem erneuern. Wie die „neue Erde“ und der „neue Himmel“ aussehen werden, bleibt uns verborgen. Wesentlich ist aber die Zusage Gottes, dass er seine erste Schöpfung nicht preisgibt, sondern mit den Menschen zusammen erlösen und erneuern wird (vgl. Röm 8,19ff).
Mit der Vision einer neuen Welt verbindet der Verfasser die Schaffung eines neuen Jerusalems. Er greift dabei die apokalyptische Vorstellung auf, dass die neue Stadt jetzt schon bei Gott existiert und zu gegebener Zeit vom Himmel herabsteigt: Sie ist nicht Werk der Menschen, sondern Gottes. Ihre Schönheit gleicht einer Braut am Hochzeitstag. An die Stelle der durch die Sünde verschmutzten Stadt und ihrer Bewohner tritt eine neue, über die jeder sich so freut wie der Bräutigam über die Braut.
Als Grund dieser Schönheit nennt der Seher mit einem ihm geschenkten Wort Gottes („vom Thron her“): Das neue Jerusalem ist - als Erfüllung alter Sehnsucht Israels - die einzigartige Wohnstätte Gottes, die seine bleibende Verbindung mit seinem Bundesvolk garantiert (Ez 37,27).
Dieses Bild veranschaulicht die Verwirklichung der angekündigten Herrschaft Gottes und damit das Ende alles Bösen: „Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal“ (Offb 21,4). Das österliche Wissen darum schenkt nicht bloß Hoffnung, sondern nimmt auch die heute verbreitete Angst, das Ziel des Lebens zu verfehlen, sowie die daraus entstehende Hektik.
Herzliche Einladung zu unseren Jubiläums-Gottesdiensten und Veranstaltungen!
Der RSK stellt sich vor
Die Broschüre ist bestens geeignet, um sie all jenen weiter zu geben, die wissen möchten, was der RSK ist. Melden schicken Sie ein Mail an das Büro des RSK, zent@rsk-ma.at, wenn Sie kostenlose Exemplare zum Weitergeben wünschen.
Hier können Sie sich kostenlos für unseren Newsletter anmelden
Was ist der RSK?
Der Rosenkranz-Sühnekreuzzug ist eine 1947 auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges gegründete Gebetsgemeinschaft zum Erhalt des Friedens in der Welt. Gegründet wurde sie von Franziskanerpater Petrus Pavlicek in Wien. Heute gehören dem "RSK" weltweit hunderttausende Menschen in 132 Ländern an. Im heurigen Jahr 2022 feiert die Gebetsgemeinschaft ihr 75-jährigesBestehen mit zahlreichen Gottesdiensten und Veranstaltungen.